Heideburg

Für die Fremdsprachen knüpfen wir ganz bewusst an die so wertvollen und noch wirksamen Nachahmungskräfte an, mit denen das Kind bisher auch seine eigene Muttersprache erlernt hat: Schon in der ersten Klasse werden daher Englisch und Spanisch behutsam eingeführt. Fremde Laute ergeben ein buntes und mit der Zeit auch ein vertrautes Bild, das zunächst – wie in der Muttersprache – noch keiner Erklärung bedarf.
Es wird also noch ganz bewusst und entschieden darauf verzichtet, mit Regeln, Erklärungen oder gar Übersetzungen in die natürlich-wirksamen, nachahmenden Spracherwerbskräfte hinein zu ‚stören’. Mit sprachlichen Entsprechungen zum eigenen Körper, zur eigenen Körperbewegung, zur unmittelbaren Umgebung (z. B. Klassenzimmer) werden Sprüche, Gedichte, Reime und Lieder erlernt. In altersgemäßen Spielen und gespielten Situationen werden Sätze, Beschreibungen, Aufforderungen und Erwiderungen eingeübt und zur Geläufigkeit gebracht, bis spätestens ab der 4. Klasse allmählich – und durch die Mittelstufe (5.-8. Klasse) hindurch – mit Schreiben, Lesen, Grammatik- und Wortschatzarbeit zusätzlich nun auch der bewusstere, systematische Spracherwerb auf der bislang erlangten Vertrautheit weiter aufbaut.
Wir versuchen durch eine sinnvolle Aufteilung der Gruppen ab Klasse 9 eine größtmögliche Förderung des einzelnen Schülers zu erreichen. Daher sind die Gruppen ab der 9. Klasse leistungsdifferenziert.
Für den Fremdsprachenunterricht in allen Stufen (Klasse 1-11) wird weitgehend auf das theoretische Erlernen des Stoffes durch Lehrbücher verzichtet; vielmehr wird in gemeinsamer Arbeit die Freude am Entdecken und damit besseren Verinnerlichen der der Sprache zugehörigen Regeln gefördert. Auch der Unterricht findet größtenteils in der Fremdsprache statt.
Beim Fremdsprachenerwerb an der Waldorfschule geht es uns neben der praktischen Anwendung und der mündlichen wie schriftlichen Kommunikation von Inhalten auch um den Menschen, der sich global und mit der Welt im Zusammenhang versteht.