In Zeiten zunehmender sozialer Verunsicherung und ungewisser Zukunftsperspektiven möchten wir für unsere Schule als pädagogische Einrichtung, in welcher junge Menschen auf ein freies, gesundes und selbstbestimmtes Leben vorbereitet werden sollen, auch die seelischen und problembehafteten Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler mehr in den Fokus unserer Arbeit und in unser Bewusstsein bringen.
Die Anlaufstellen für SEELISCHE UND KÖRPERLICHE GESUNDHEIT stellen sich vor
Aus verschiedenen Perspektiven heraus sind an unserer Schule neue Anlaufstellen für Menschen mit Fragen und Unterstützungsbedarf/-wunsch entstanden. Jetzt findet man z.B. im Schulhaus Briefkästen mit unterschiedlichen Empfängerteams, kann sich sicher sein, dass die Sorgen und Fragen vertrauensvoll behandelt werden, und kann sich aussuchen, an wenn man sich mit persönlichen Herausforderungen wendet. Da die Bedürfnisse immer anders und individuell sind, wird in erster Linie erst einmal zugehört, nachgefragt und sortiert. Dann können, mit Unterstützung der verschiedenen Anlaufstellen, individuelle Lösungen gefunden werden, um der Herausforderung Herr bzw. Frau zu werden und an ihr zu wachsen. Im Folgenden sollen die verschiedenen Anlaufstellen in Kürze einmal vorgestellt werden:
- DIE VERTRAUENSSTELLE · DER BERATUNGSDIENST · DER KINDERSCHUTZ
Die Vertrauensstelle ist ein offener, vertrauensvoller Gesprächsort für alle, die den Austausch von Erfahrungen oder Beobachtungen von jeglichen Formen von Gewalt suchen. Hier sind auch Eltern und Lehrkräfte angesprochen, die sich an dieser Stelle Beratung für individuelle Fälle holen können.
Die Vertrauensstelle ist in unserem Kinderschutzkonzept verankert. Sie besteht aus zwei qualifizierten „schulinternen Kinderschutzfachkräften“. Diese Stelle ist über verschiedene Kanäle erreichbar:
- über E-Mail (vertrauensstelle@rss-harburg.de)
- über Brief(kummer)kasten (unten am Eingang vor dem Hort)
- direkt persönlich im Hort.
Damit schnellstmöglich Kontakt aufgenommen werden kann, ist es wichtig, dass Name und Telefonnummer in der E-Mail / Brief aufgeführt sind.
- DAS ERSTHELFERTEAM FÜR SEELISCHE GESUNDHEIT
Angebunden an den Therapiekreis der Schule (Heileurythmie, Förderlehrerin, Schulärztin), finden sich hier Kolleginnen und Kollegen aus Unter-, Mittel- und Oberstufe / Hort, sowie die Schulärztin wieder.
Dieses Team ist dafür gedacht, innerhalb der Schulgemeinschaft ein Auge auf die seelische Gesundheit der Schülerinnen und Schüler zu haben und bei Bedenken direkt auf diese zuzugehen und ins Gespräch zu kommen. Außerdem sollen auch Kolleginnen und Kollegen hier eine Anlaufstelle haben, wenn sie ihre Sorgen und Beobachtungen bzgl. einzelner Kinder / Jugendlicher einmal besprechen und loswerden wollen.
Psychische Probleme sind häufig; Betroffene brauchen Akzeptanz, Zuspruch und einen Gesprächsraum. Frühzeitige Beratung und Behandlung sind bedeutsam im Hinblick auf die Prognose. Im Kontext der Schule kann keine Therapie stattfinden, sehr wohl aber eine angemessene Unterstützung und Beratung und bei Bedarf ein Verweis auf professionelle Helfer. Fallabhängig kann an individuellen Ideen für außerschulische Lernorte oder neue Lernwege für unterschiedliche Bedürfnisse gearbeitet werden, um die seelische Gesundheit der Lernenden an unserer Schule zu stärken und unterstützend wiederherzustellen.
Erreichbar ist dieses Team für die Schulgemeinschaft per persönlicher Ansprache oder aber auch über einen Briefkasten im Flur neben der Schularzttür, mit den gleichen Regeln wie denen des Vertrauenskreises.
- DIE VERTRAUENSLEHRERIN
Wer aus der Schülerschaft Sorgen oder Kummer mit sich oder für andere trägt, darf sich immer an die Vertrauenslehrerin wenden. Die Kontaktaufnahme gelingt über die persönliche Ansprache und hat meist mehrere Gespräche zur Folge, um gemeinsam die Sorgen zu beleuchten und individuelle Lösungen zu finden. Das kann auch bedeuten, dass bei Bedarf und nach Absprache die anderen Anlaufstellen oder auch die Eltern aufgesucht und mit einbezogen werden, um zielführend den Herausforderungen der Lebensphase zu begegnen. Hier finden auch Mediationen zwischen Lehrkräften und Lernenden ihren Platz, um das gemeinsame Miteinander zu verbessern und unterschiedliche Sichtweisen und Gefühlserleben zu beleuchten.
Abschließend ist es uns noch einmal wichtig zu erwähnen, dass sich alle Schülerinnen und Schüler immer an die Lehrkraft wenden dürfen und sollen, welche sie am geeignetsten und vertrauensvollsten für sich und ihr Bedürfnis empfinden. Denn im Grunde wünschen wir uns natürlich, dass Sorgen und Bedürfnisse immer angesprochen und gehört werden dürfen, egal von wem und auch ohne die Nutzung einer offiziellen Anlaufstelle!
- DIE SCHÜLERMEDIATOREN
Nicht zu vergessen sind an dieser Stelle auch die seit langem implementierten und aktiven Schülermediatoren, die aus der Oberstufe kommend, sich besonders in der Mittelstufe um die kleinen und größeren Probleme und Streitereien kümmern und den Beteiligten dabei helfen, den Streit selbstständig und mit eigenen Lösungen zu klären. Die Mediatoren sind jederzeit abrufbar und einsatzbereit und in den Pausen meist im Oberstufencafé zu finden.
Zurzeit bestehen die Schülermediatoren aus Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 12 und 13. Sie werden von Lehrkräften, sowie Eltern aus der Elternschaft unterstützt. Wenn Sie sich an dieser Stelle als Eltern angesprochen fühlen bei den Mediatoren mitzuwirken, dann melden Sie sich gerne im Schulbüro! Wir freuen uns über vielfältige Unterstützung, damit wir auch zukünftig die Mediatoren tatkräftig ausbilden und begleiten können.
Muriel MacPherson - Lehrerin